Gartenfront von Schloss Bruchsal
KINDERBÜCHER
Weihnachten war schon immer die Zeit, zu der gerne Bücher verschenkt werden. Verlage haben sich bereits vor 1900 darauf eingestellt. Für die Illustration von Kinderbüchern wurden beliebte und namhafte Künstler beauftragt. Vor allem die Verlage Schneider in Esslingen und Scholz in Mainz bedienten die Kundenvorliebe für Besonderes (Stanzbücher, Kulissenbücher und Leporellos). Wie die meisten der in der Ausstellung gezeigten Objekte konnten sich die aufwändigen Bücher nur sehr gut situierte Menschen leisten.
Das ausgestanzte Buch: DER WEIHNACHTSMANN: "Eine Geschichte für Kinder von Agnes Brauer mit vielen feinen Bildern von Thekla Brauer" (aus dem Schreiber-Verlag, Esslingen, von 1893) ist ein gutes Beispiel für eine besondere Gestaltungsform. Mit lithografierten Abbildungen und geprägtem und formgestanztem Buchdeckel und -Rücken entsprach es den Kundenwünschen an ein nicht alltägliches Geschenk. Dies gilt auch für die 3 anschließend abgebildeten, ebenso aufwändig hergestellten Bücher:
Hänschen, Lieschen, Fritz, die Mieze und der Spitz, das ist ein Leporello-Bilderbuch "für unsere Kleinen von Josef Böhm mit Versen von Willy Widmann und von Gustav Weise in Stuttgart" verlegt. Dem Verlag, der auch schon mit den "Deutschen Bilderbogen" bekannt geworden ist. Die in Zick-Zack-Manier aufstellbaren Leporellos waren nicht nur schönes Anschauungsmaterial. Sie dienten Kindern auch als räumliche Abgrenzungs-Wände beim Spielen mit kleinen Spielfiguren und Fahrzeugen.
Immer für eine Überraschung gut:
Lothar MEGGENDORFER. Hier der (fallende) Schlittschuhläufer aus dem Ziehbilderbuch "Nur für brave Kinder" mit Jalousie-Mechanik.
Auch Künstler der Wiener Werkstätte waren als Kinderbuch-Illustratoren tätig:
Hier Mela Köhler mit
"Schneewittchens Weihnachten im Walde"